Der Traum vom Arbeiten Zuhause…

 

Lange Zeit bevor CORONA unser Leben streifte und alles veränderte, träumte ein Teil von uns vom Home-Office.
Die Chance war für uns, ruhiger arbeiten zu können, weniger direkter Stress und die Kinder, die aus der Schule kommen haben pünktlich das Mittagessen, mann/frau könnte sich leichter kümmern, Hausaufgaben überblicken und das „daddeln“ wäre dezimiert.
Denkste….Corona hat uns das Home-Office gebracht und alles was wir geträumt haben, auf den Kopf gestellt. Kinder schlafen auf einmal nicht mehr zu lange, das lässige Frühstück heißt jetzt:_ „Warum ist das Nutella leer“ und ich mag mal lieber „Rühreier“. Die Frage stellt sich: „Was machen wir heute Schönes und man sieht den Staub so langsam durch die Wohnung kriechen, denn man sonst nur kurz gesehen hatte, wenn man abends nach Hause kam, es war ja auch schon dunkler.
Telefonate miteinander werden mehr und nicht immer ist jeder erreichbar und schon gar nicht die Kollegin, die Dienst im Büro macht, denn Sie hat 7 Telefonate und nur zwei Ohren. Abstimmung heißt immer einen Finger auf dem Posteingang von Outlook zu halten und das alleine, denn keine Kollegin kann die andere direkt unterstützen. Auf einmal kommen auf meinem Home-Drucker hunderte von Faxe an, die man sonst auf dem Bürodrucker bekommt und das nervt nun mal nicht so. Man spürt förmlich die Tinte im Drucker schwinden und wo bekommt man in Zeiten von Corona schnellstens Ersatz?

homeoffice

Dazwischen möchte das Lieblingskind mal etwas spielen, denn man sitzt für den Stepke gefühlt schon zu lange am eigenen PC. Da ist „daddeln“ für das Kind eine verständliche Alternative. Auch Oma möchte am Telefon unterhalten werden und möchte der Lieblingsenkelin einen Schlafanzug schenken. Sie versteht Corona halt nicht und denkt nur die Senioren müssen daheim bleiben. Sie geht trotzdem einkaufen und wenn wir Pech haben, ist Sie diejenige die Corona aufschnappt und bekommt, was wir wirklich nicht hoffen wollen. Aber Sie sagt uns: „Beim Einkaufen kann Sie wenigstens den Leuten zunicken, die Sie daheim nicht sieht“. Das ist also das Gefühl, dass keiner mag – Einsamkeit.
Was uns das Leben im Home Office nicht einfacher macht, wo ist das Lachen der Kollegin oder der Kaffee der plötzlich am Tisch steht oder die Kanne Tee und wo ist die gemeinsame Kreativität.
Wir wollen gesund bleiben und nicht krank werden, das zählt, aber auch dass wir uns aufeinander freuen, wenn es endlich soweit ist, dass nicht mehr eine von uns, das Büro hütet und die vielen Telefone. Vielen Dank an Sie und bis bald.
Die Home-Office Truppe vom Blauen Kurier

Ein Mensch  

fragen

Ein Mensch, der sich von Gott und Welt

Mit einem andern unterhält,

Muß dabei leider rasch erlahmen:
Vergessen hat er alle Namen!

„Wer wars denn gleich, Sie wissen doch…

Der Dings, naja, wie hieß er noch,

Der damals, gegen Osten ging’s,

In Dings gewesen mit dem Dings?“

Der andre, um im Bild zu scheinen,

Spricht mild: „Ich weiß schon, wen Sie meinen!“

Jedoch, nach längerm hin und her,

Sehn beide ein, es geht nicht mehr.

Der Dings in Dingsda mit dem Dings

Zum Rätsel wird er bald der Sphinx

Und zwingt die zwei sonst gar nicht Dummen,

Beschämt und traurig zu verstummen.


EUGEN ROTH